Hier entsteht eine Bildergalerie mit Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs.

Kochutensilien:

Wie im 13. Jahrhundert in den Haushalten üblich,  kochen wir in handgefertigten Kugeltöpfen aus Ton, in sogenannten Glutkochtöpfen.

Zunächst werden alle Zutaten in den Topf hinein getan, dann stellt man den Topf am Rand der Feuerstelle auf und erwärmt ihn langsam, indem man ihn stückweise der heißen Glut annähert. Dabei wird er ständig gedreht, sodass alle Seiten gleichmäßig erwärmt werden. Ist der Topf heiß genug, wird er in die Glut gestellt.

 

Wir produzieren am Rande unserer Feuerstelle während des Kochvorgangs immer neue Glut, damit eine gleichleibende und ausreichende Hitze über längere Zeit gewährleistet ist.

Die Grape ist ein Dreibeiniger Kugeltopf aus Ton.

Unsere Grape hat eine Art Ausguss am oberen Rand, eine sogenannte Schnaupe.

Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Glutkochtopf.

Da die Zubereitung der Mahlzeiten in solchen Kochtöpfe besonderer Sorgfalt und Aufmerksamkeit bedarf und der ganze Kochvorgang viel Geduld braucht, nutzen wir diese Töpfe nur zu besonderen Anlässen, wie zum Beispiel beim Schaukochen.

Aufgrund der Empfindlichkeit der Töpfe obliegt es unserer Lagerchefin, mit diesen zu hantieren.

 

Getreidebreie, Ragouts, Suppen und Spätzle lassen sich prima darin garen.

Bei den Recherchen sind wir im Kreismuseum in Peine auf gut erhaltene Exemplare eines Kruges und einer Grape gestoßen. Die Grape im Museum und die Kanne sind auf 1400 datiert. Die Grape, die wir im Lager nutzen ist quasi ein Vorgänger davon. Form und Funktion sind aber über die Jahrhunderte gleich geblieben.

Diese beiden Bilder zeigen Ausstellungsstücke aus dem Kreismuseum in Peine. Die Grape und der Krug wurden bei Ausgrabungen am Damm gefunden und um 1400 datiert. 

Die hier gezeigten Kugeltöpfe in ihrer Anordnung dienten zur Fußbodenisolierung im späten Mittelalter.. Es war eine Schutzvorrichtung gegen Bodennässe in den Städten.

 

Quelle: Kreismuseum Peine, Abteilung für Stadtgeschichte. Fotografiert von C. Richter.

 

 

Für unsere Getränke nutzen wir einen ähnlichen Krug, wie auf dem Museumsbild. Unser fasst 5l und ist zusätzlich mit einem Deckel ausgestattet.


Unsere Gewürze, hier in Tuchbeuteln verwahrt.

Neben Salz und Pfeffer nutzen wir hauptsächlich Ingwer, Nelken, Kümmel, Curcuma, Kardamom, Knoblauch, Muskat und Senf.

 

Buttern

Wir erzeugen unsere Butter selber.

Mithilfe des Butterfasses. 

Wie im Mittelalter nutzen wir den Rahm (die Sahne) der Milch.

Diese wird in das Butterfass gefüllt. Mithilfe des Stößels, der auf und ab bewegt wird, schlägt man die Sahne zuerst steif und anschließend zu Butter. Die Flüßigkeit trennt sich beim Buttern vom Fett.

Der gebutterte Klumpen wird dann mithilfe eines Tuches ausgepresst, mit Salz haltbar gemacht und bei Bedarf mit Kräutern vermengt.

Weben

Weben eines Topflappens mit Hilfe eines quadratischen Webrahmen
Weben eines Topflappens mit Hilfe eines quadratischen Webrahmen

Verschiedene Webtechniken probieren wir aus.

In unserem Darstellungszeitraum webte man vermutlich noch am Gewichtswebstuhl.  ( Ich bin bei meinen Recherchen bislang auf keine konkreten Beweise gestoßen, auf welcher Art Webrahmen Bauern gewebt haben).

Um das Prinzip des einfachen Webens zu erläutern, nutzen wir reduzierte Webrahmen.

Brettchenweben ist etwas, was mir ein großes Mysterium bleiben wird. Respekt an diejenigen, die es können.

 

Auf einem kleinen, quadratischen Webrahmen habe ich unsere Topflappen hergestellt.

 


Rekonstruierter Webstuhl mit ringförmigen Gewichten im Experimentalzentrum Gammel Lejre (Bildquelle: Wikipedia)
Rekonstruierter Webstuhl mit ringförmigen Gewichten im Experimentalzentrum Gammel Lejre (Bildquelle: Wikipedia)

Miniaturdecke.                                Erstes Teststück auf dem Stäbchenwebrahmen.
Miniaturdecke. Erstes Teststück auf dem Stäbchenwebrahmen.

Das Stabweben.

Mein Favorit ist das Stabweben. Es ist älter als das Mittelalter. Es eignet sich gut für Decken und gröbere Webstücke.

Nächstes Projekt mit dem Stäbchenwebrahmen ist eine Wolldecke.

 

Eine Probewebung in Kleinformat hat ergeben, das es recht einfach von der Hand geht, die Größe aber sehr viel Zeit in Anspruch nimmt...

Material des Schußfadens ist reine Wolle.