Mittelalterliche Kochmethoden

Es wurde auf offenem Feuer gekocht.

Im Haus gab es eine feste Feuerstelle. Im Hochmittelalter bestand diese aus einer gemauerten Steinplattform, meist an einer Seitenwand des Gebäudes gelegen.

Der Großteil der Bevölkerung kochte in Tontöpfen. Wer es sich leisten konnte, der nahm gerne genietete Töpfe aus Eisen oder Kupfer.  Eine gute Pfanne aus   Eisen und verstellbare Kesselhaken (Hale oder auch Kesselsäge genannt) gehörten ebenfalls zur Grundausstattung einer guten Küche.

Die Töpfe aus Eisen waren meistens mit einem Henkel zum Hängen versehen und wurden meist in den Heerlagern verwendet.  Doch auch in einigen Häusern fanden sie Verwendung.

Sie sind robust, und man kann sie direkt über das Feuer hängen.

Töpfe aus Ton lassen sich nicht aufhängen. Sie werden direkt in die Glut gestellt. Manche Tontöpfe haben drei kleine Füße. Diese Art der Töpfe wird Grape genannt.

Beim Kochen mit Gefäßen aus Ton gibt es einige Regeln zu beachten, da sie ansonsten platzen können. Und das kann sehr schmerzhafte Folgen haben. Form und Gestaltung variieren je nach Jahrhundert und Gebiet.

Anleitung zum Kochen mit Tontöpfen:

▬ Töpfe mit Glasur sind ungeeignet. Am besten man fragt seinen Töpfer des Vertrauens, ob der Topf zum          Kochen ins Feuer darf. 

▬ Man benötigt kein loderndes Feuer, sondern nur eine gleichmäßige Glut.

   Es empfiehlt sich von daher, eine glutproduzierende Nebenfeuerstelle bei der Hauptstelle zu haben.

▬ Zuerst werden alle Zutaten in den noch kalten Topf gegeben.

▬ Der Topf wird dann ca. 25 cm entfernt von der Glut aufgestellt. Gefäße aus Ton müssen sich                              langsam erwärmen.

▬ Um alle Seiten gleichmäßig zu erwärmen, muss der Topf regelmäßig gedreht werden.

▬ Alle paar Minuten wird der Topf  langsam ein Stück näher an die Glut gerückt. Drehen nicht                             vergessen.

▬ Wenn der Topf dann in der Glut steht, darauf achten, dass immer ausreichend Glut vorhanden ist                   und diese gleichmäßig verteilt wird. Alternativ kann auch der  Topf regelmäßig zur Glutseite  gedreht                werden.  Dieser ist aber sehr heiß!

Ganz Wichtig:

1. Niemals den Kochlöffel am Kochtopf abklopfen! Ein Tontopf steht durch die Hitze unter Spannung und springt  dann einfach. Das Essen und der Topf sind ansonsten futsch...

2. Keine Temperaturschocks! Auch hier würde der Topf kaputt gehen.

Sollte zu wenig Wasser im Topf sein, dann nur vorgewärmtes Wasser  benutzen oder  es  ganz vorsichtig löffelweise dazugeben.