Häuser im 13. Jahrhundert

In der Stadt

In den mittelalterlichen Städten waren Fachwerkbauten vorherrschend. Wohnstätte und Arbeitsstätte waren unter einem Dach verreint.

Der Begriff Fachwerk leitet sich vermutlich von mittelhochdeutsch „vach“ für ‚Flechtwerk‘ ab. Weil Fach etymologisch auch mit fügen, Fuge verwandt ist und ‚Fuge, Nute, Furche, Einschnitt, Falz‘ aus der Tätigkeit des Zimmermanns stammt, der fügt, also zwei Teile zusammenmacht, ist auch diese Urbedeutung denkbar.

Es ist ein Skelettbau aus Holz, bei dem die horizontale Aussteifung (zum Beispiel wegen der Windbelastung) mittels schräg eingebauter Streben erfolgt und die Zwischenräume (Gefache) mit einem Lehm verputzten Holzgeflecht oder mit Mauerwerk ausgefüllt sind.

Auf diesem Bild sind die freigelegten Gefache zu erkennen
Auf diesem Bild sind die freigelegten Gefache zu erkennen

Der Fußboden bestand aus festgestampftem Lehm. Die Räume waren dunkel und Stickig. Fenster gab es nur wenige, und sie waren sehr klein. Im Haus befand sich eine offene Feuerstelle. Sie war Herd und Wärmequelle zu gleich. Einen Rauchabzug gab es nicht.

Dieses Foto zeigt einen Straßenzug in Peine. Auf der linken Seite befinden sich Fachwerkhäuser, allerdings sind diese schon mit größeren Fenstern ausgestattet.
Dieses Foto zeigt einen Straßenzug in Peine. Auf der linken Seite befinden sich Fachwerkhäuser, allerdings sind diese schon mit größeren Fenstern ausgestattet.

Auf dem Lande

Ein im Peiner Raum übliches Bauernhaus war das niederdeutsche Hallenhaus.

So ähnlich wie dieses Haus aus der Heidmark sahen sie aus.
So ähnlich wie dieses Haus aus der Heidmark sahen sie aus.

Ein Fachwerkhaus mit 2-Ständerwerk. Die Fächer meist mit Lehm gefüllt. Mancher konnte sich Backstein leisten.

Grundriss
Grundriss

Zentraler Raum in dem Bauernhaus war das Flett. Es war Küche und Wohnraum sogleich. Es beinhaltete einen Tisch und Sitzgelegenheiten für die Familienmitglieder sowie die große Feuerstelle, auf der gekocht wurde.

Auch im Bauernhaus gab es nur wenige, kleine Fenster damit es nicht zu großem Wärmeverlusten kam. Glasfenster kannte man damals noch nicht.

Je nach dem, ob der Bewohner eher ärmer oder wohlhabender war, dementsprechend war auch die Größe und Ausstattung des Hauses.


Ein Haus im Dorf

Feste Dörfer gab es anfangs kaum. Da der Großteil der Bevölkerung Bauern waren und die meisten von ihnen  von einem Fleck zum anderen zogen, wenn die Böden erschöpft waren. So entstanden auch viele Wüstungen – verlassene Dörfer, die von niemandem mehr bewohnt wurden.  Erst ab dem Hoschmittelalter, mit dem Aufkommen der 3-Felder-Wirtschaft wurden die Bauern sesshaft und Dörfer entstanden. Die Häuser ähnelten denen der Bauernhäuser. Mit Platz für Vieh zur Eigenversorgung, ein kleiner Garten, der bewirtschaftet wurde. Das Dorf des Mittelalters entwickelte sich also aus den Einzelhöfen oder kleinen Siedlungen nach der Völkerwanderung. Viele Wälder wurden gerodet, um Platz für neue Felder zu schaffen. Dort ließen sich dann die Bauern nieder. Mit dem Hochmittelalter wurden diese Siedlungen größer.